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Tag der 'Offenen Tür' im Bremer Musical-Theater (24.05.2001)
von Sonja Schütt

Masken von Jekyll & Hyde
(von Mareike Rohrmann)
Als am 24. Mai 2001 "Tag der offenen Tür" im Bremer Musical-Theater war, konnten wir, also meine beste Freundin und ich, es uns natürlich nicht nehmen lassen, dorthin zu fahren. Insbesondere haben wir uns von vornherein schon auf die Backstage-Führung gefreut (und natürlich - nicht zu vergessen - auch auf diverse "Jekyll & Hyde"-Darsteller...), weil es dort bestimmt einige interessante Dinge zu sehen geben würde, von denen wir bis dato noch nichts ahnten. Dies war dann auch tatsächlich der Fall - die Sache hatte nur einen Haken: die Führung wurde zwar regelmäßig durchgeführt - und obwohl wir schon Punkt 10:00 Uhr (Beginn) auf der Matte standen - waren die ersten Führungen jedoch schon alle belegt, so daß wir uns noch bis 12.00 Uhr gedulden mußten.

Kostüme
(von Alexandra Lilge)
Treffpunkt war dann im 1. OG, Parkett rechts. Von dort aus ging's dann die Treppen runter und hinter bzw. zuerst neben die Bühne, wo wir dann den Technikraum bestaunen durften, in dem wir ein richtiges Kabel-Wirrwarr vorfanden. Dieser Raum ist mehr oder weniger die Tonzentrale - zumindest was die Sender / Mikrofone der Darsteller angeht, denn einige Darsteller müssen mehrere Sender tragen (die übrigens meistens gut unter den Kostümen und Kleidern versteckt sind bzw. oft auch relativ unauffällig an der Stirn - und unter dem Haar - festgeklebt sind) und hier wird entschieden, welcher Ton der beste ist und dieser wird dann automatisch ans Publikum weitergeleitet.

Der Medizinierkopf
(von Mareike Rohrmann)
Obwohl das Theater mit modernster Technik ausgestattet ist, dies gilt sowohl für Licht, Ton und natürlich auch für die Bühne (wie z.B. mit diversen Hebebühnen / Hubpodien und (Dekorations-) Aufzügen), hat es sich hier aber trotzdem bewährt, nicht alles vom Computer bzw. maschinell steuern zu lassen. Denn z.B. der sogenannte ,Mediziner-Kopf' wurde jedes Mal per Hand auf die Bühne geschoben. Ein anderer Vorteil der modernen Technik ist aber, daß z.B. bei den hydraulischen Hubpodien kein Arm oder sonstiges dazwischen gelangen kann, da es in einem solchen Fall automatisch stoppen würde.

Außerdem wurde uns gezeigt, daß einige Aufzüge, Bühnenbilder und Kulissen miteinander verbunden sind und wie sie dann auf die Bühne gefahren werden. Jedoch war auch nicht alles echt, was wir sehen konnten - aber das läßt sich ja schon erahnen - die Marmortreppe ist natürlich nicht aus Marmor, sondern nur eine Art gut verkleidetes Gerüst, die Leiche im Sarg ist selbstverständlich nur eine Puppe, der Arm von dem vom Zug erfassten Lord "Teddy" Savage ist natürlich auch nicht echt und das altbekannte Gewitter wird natürlich auch durch verschiedene Effekte der Techniker erzeugt.

Kostüme
(von Mareike Rohrmann)
Lucy's Blut kommt übrigens aus einem Toilettenspülkasten (ja, ihr habt richtig gelesen...), der sich an der Seitenwand von ihrem Zimmer, also, um genauer zu sein, beim Fenster befindet (und natürlich auf der hinteren Seite der Wand, sonst wäre er ja auch für das Publikum sichtbar). Von dort aus führt eine Leitung in das Bettgestell, aus dem es dann herausläuft, wenn sie sich in der Mordszene darüber lehnt. Außerdem gibt es Leuchtpunkte, die an der Stufe zu ihrem Zimmer angebracht sind. Diese dienen dazu, daß die Darsteller nicht stolpern, denn die Verletzungsgefahr ist recht groß, da es während der Vorstellung hinter der Bühne und in den Gängen stockdunkel ist und man so gut wie gar nichts sieht. Kurz bevor Lucy's Zimmer dann auf die Bühne gefahren wird, gehen die Leuchtpunkte wieder aus, damit sie nicht von den Zuschauern entdeckt werden können.

Der 17 Meter lange Trichter
(von Mareike Rohrmann)
Der 17m-lange Trichter besteht aus 3 Teilen und wurde mit Leuchtstreifen beklebt, hierdurch entsteht die visuelle Täuschung, daß er tiefer wirkt und nahezu endlos zu sein scheint. Bei der "Konfrontation" kommt schnell der Verdacht bzw. Vermutung auf, daß die ganze Bühne schief steht, dies stimmt wiederum aber auch nicht, sondern es wird nur der Trichter ein wenig gekippt.

Weste (Jekyll) und Jacke (Hyde)
(von Alexandra Lilge)
Desweiteren wurde uns erklärt, wie es zum Schluß zu dem Blut in der "weißen Weste" kommt: Der Darsteller bekommt eine mit Blutpads präparierte Schussweste an, die unter dem eigentlichen Kostüm getragen wird. Durch die Pistolenschüsse werden dann die Sprengkapseln ferngesteuert ausgelöst und das falsche Blut wird sichtbar.

Zu der Maske und zu den viktorianischen Kostümen konnten wir leider keinen Zugang bekommen, und auch wenn die Führung letztendlich leider nur 15 min. dauerte, konnte man trotzdem einen kleinen Einblick vom "Geschehen hinter den Kulissen" bekommen.

 
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